Integrationsforum Außerfern

Im April 2010 organisieren mehrere interkulturelle Initiativen Tirols ein ehrgeiziges und außergewöhnliches Projekt in Reutte: Eine sog. MenschenBibliothek lädt die BesucherInnen dazu ein, sich lebende Menschenbücher „auszuleihen“, mit ihnen ins Gespräch zu kommen, sich von ihnen Geschichten erzählen zu lassen, Einblick zu nehmen in andere Länder, Traditionen und Lebensweisen. Um das Fremde kennen zu lernen und ihm näher zu kommen und um schließlich, wenn das Menschenbuch zurückgegeben wird, sich nicht mehr ganz so fremd zu sein.

Für dieses Projekt werden am 23. und 24. April 2010 dreißig Menschenbücher zur Verfügung stehen, um Geschichten und Erfahrungen aus ihrem Leben zu erzählen. Die Menschen hinter den Büchern kommen aus den verschiedensten Teilen der Welt, von Österreich bis Nepal und von Mexiko bis Uganda. Veranstaltungsort ist die Dengel-Galerie in Reutte sowie bei schönem Wetter das Außengelände der Bezirkshauptmannschaft.

Die Grundidee:
„Leih dir einen Menschen aus und lerne von ihm“ lautet das Motto von Emir Handžo, dem Initiator der ersten MenschenBibliothek Tirols, welche im Herbst 2008 in Innsbruck für BesucherInnen an verschiedenen belebten Orten der Innenstadt offen stand. So hatten die PassantInnen die Möglichkeit, mit den Menschen, die sich als Buch zur Verfügung stellten und aus unterschiedlichsten Ländern, Kulturen, sozialen Schichten und Berufsgruppen kamen, einfach und unkompliziert ins Gespräch zu kommen. „In diesen Gesprächen können Unterschiede und Gemeinsamkeiten entdeckt werden, und das, ohne die große Barriere des „In-Kontakt-Tretens’ überwinden zu müssen“, erläutert Emir Handžo die Grundidee des Projektes. „Hier bietet sich die Gelegenheit, mit Leuten zu sprechen, über die man sich häufig bereits eine Meinung gebildet hat oder gar ein Vorurteil, ohne je in Beziehung getreten zu sein.“ Und so ist auch die Warnung der InitiatorInnen für die BenutzerInnen der Bibliothek zu verstehen, wenn sie darauf aufmerksam machen, dass die Benutzung der Menschenbibliothek durchaus mit dem Risiko verbunden sei, klüger zu werden.

Die MenschenBibliothek in der Dengel-Galerie Reutte (Obermarkt 3) ist geöffnet am:
Freitag, 23. April von 13 – 17 Uhr
Samstag, 24. April von 9 – 15 Uhr
Für die Ausleihe ist keine Voranmeldung nötig.

Abendprogramm: Menschen. Geschichten. Live-Musik.
Freitag, 23. April ab 17 Uhr im Storfwirt, Schrettergasse 15, Reutte

Kontakt
Habernig-Fecht, Bildungsreferentin des Welthauses der Diözese Innsbruck
Telefon: 0512/7270-71 oder per E-Mail: maria.habernig@dibk.at.

Die Aktion wird auch unterstützt vom Land Tirol

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Ausleihe: Freihand

Name: Rita Storf

Titel der Geschichte: Umzug über die Alpen

Kurzfassung:

Vor vielen Jahren war ich dabei das sonnige Meran gegen einen kleinen Ort in Nordtirol zu tauschen, wo das halbe Jahr Winter herrschte.

Es gibt nur wenige Gründe, so etwas zu tun: man ist arbeitslos und findet einen Job, man macht Karriere oder man folgt seinem Liebsten.

Mein Grund war der letztgenannte.

Für meinen Vater als eingefleischten Patrioten war es nicht nur ein Umzug von Südtirol nach Nordtirol, es glich fast einen kleinen Verrat an meine alte Heimat.

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Name: Egon Schmid

Alpenbewohner mit österreichischem Pass

Titel der Geschichte:

Jugendzeit im Krieg

Kurzfassung:

Als erster Lehrling mit abgeschlossener Gesellenprüfung im EWR war meine Lehrzeit geprägt von Einfachheit in der Ausbildung und den Kriegswirren.

Noch vor der Abschlussprüfung wurde ich zum Wehrdienst eingezogen und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war ich viele Jahre als Kriegsgefangener in Jugoslawien.

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Name: Geula Nessler

Titel der Geschichte:

Ein großer Schritt ins Ungewisse

Kurzfassung:

Wir begeben uns auf eine Zeitreise 35 Jahre zurück …

Ich, eine Sabre mit jemenitischen Wurzeln stehe vor der größten Entscheidung meines  Lebens: meine große Liebe zu heiraten und ihr in die Fremde zu folgen oder in Israel zu bleiben und einen 2-jährigen Militärdienst zu leisten.

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Name: Emi Sugihara

Titel: 1983, als ich nach Tirol kam – Erzählungen aus meinem Tagebuch

Kurzfassung:

Für 10 Monate kam ich mit meinem Eltern von Japan nach Innsbruck.

Damals habe ich alles ganz anders gesehen als heute.

Und die Japaner, die ich hier kennenlernte, waren alle so interessant ….